Der Ausbau erneuerbare Energien stößt häufig aufgrund riesiger Windanlagen auf Kritik, die das Landschaftsbild großflächig zerstören. Vielfach besteht der Wunsch nach kleineren Anlagen, die sich besser ins Landschaftsbild einfügen und trotzdem für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung fördern. Wenn es nach den Forschern der State University im US-Bundesstaat Iowa geht, könnte zumindest im kleinen Rahmen dieser Traum wahr werden. Anstelle riesiger Turbinen hat das Team der Universität eine neue Form von Windkraftanlage entwickeln, die in Gestalt eines Baumes eher zum natürlichen Umfeld passt.
Künstlicher Baum mit Stromgewinnung über die Blätter
Nach verschiedenen Medienberichten über das wissenschaftliche Team handelt es sich beim Prototyp des Energieträgers um ein Objekt, dass dem amerikanischen Baumwollbaum ähnelt. Das nur mehrere Meter große Gebilde verfügt über Äste und Blätter, die dem Original nahekommen. Die Energiegewinnung erfolgt durch die Windbewegung der vielen kleinen Blätter, womit das Grundprinzip klassischer Windkraftanlagen mit ihren Turbinen erhalten geblieben ist. Bei der Entwicklung dieser neuartigen Technologie hatten sich die Forscher von anderen Errungenschaften inspirieren lassen, die modernste Technik mit einer natürlichen Ästhetik verbinden. So nennt das Team Sendemasten für Handys in verschiedenen Städten der USA, die bereits heute als Baum getarnt sind und das Landschaftsbild nicht zu stark beeinflussen.
Entwicklung des „Strombaums“ noch in den Kinderschuhen
Von einer schnellen Marktreife ist bei dem neuen Konzept nicht auszugehen. Die Forscher selbst sagen, dass die Idee noch weitere Entwicklungsschritte benötigt, in mittelferner Zukunft jedoch ihren Teil zum Energie-Mix beitragen dürfte. Hiermit werden die klassischen Windkraftanlagen jedoch nicht der Vergangenheit angehören. Die Forscher geben sich realistisch, dass eine Gewinnung elektrischer Energie auf dieser Art nur in einem geringen Umfang möglich wird und nicht Großtechnologien komplett ersetzten wird. Gerade für die Stromgewinnung im kleineren Rahmen, die auch hierzulande immer mehr Kunden auf dem privaten Gelände wünschen, wäre diese Innovation jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.
