Ausgleichung der regionalen Unterschiede bei Netzentgelten 2017

Eigentlich müssten die Netzentgelte sinken. Aber nicht mit der Neuverteilung 2017

Strommast in einem blhenden Rapsfeld in Brandenburg
 
 

Regionale Unterschiede der Netzentgelte werden 2017 ausgeglichen

Neben dem eigentlichen Strompreis sowie staatlichen Steuern und Abgaben, gehören die Netzentgelte zu den wichtigsten Preisfaktoren des deutschen Strompreises. Gemeint sind hiermit Abgaben an die Betreiber der Stromleitungen und weiterer Infrastrukturen. Diese sehen sich nicht zuletzt durch Modernisierung und Ausbau vielen finanziellen Aufgaben gegenüber, so dass die Netzentgelte in den kommenden Jahren eher steigen als fallen dürften. Allerdings findet ab dem Jahr 2017 eine Neuverteilung der Entgelte statt, wodurch u. a. die bislang großen Unterschiede zwischen einzelnen Regionen in Deutschland ausgeglichen werden sollen.

Weshalb regionale Unterschiede für Preisunterschiede sorgen

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Netzbetreibern, die vorrangig regional tätig sind. Hierbei gibt es durch die anfallenden Kosten und den Aufwand für die Bereitstellung der Infrastrukturen wie Stromtrassen und -leitungen deutliche Unterschiede. Die einzelnen Betreiber müssen die tatsächlich anfallenden Kosten decken und sind im Regelfall auch an einer Gewinnerzielung für zukünftige Investitionen interessiert. So kommt es aktuell beispielsweise zu höheren Netzentgelten für ländliche Kunden im Vergleich zu Großstädten, in Ostdeutschland wird mehr an die Betreiber als im Westen gezahlt. Die häufig geäußerten Wünsche nach einer Vereinheitlichung haben mittlerweile Gehör gefunden und werden ab 2017 umgesetzt.

Bedeutet die Vereinheitlichung eine Erhöhung des Strompreises?

Abhängig von der eigenen Wohnregion kann es zu einer erkennbaren Entlastung oder Erhöhung dieses Anteils am individuellen Strompreis kommen. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter würde in diesem Fall wenig bewirken, da jeder Stromanbieter auf die gleichen Infrastrukturen und Netzbetreiber der eigenen Wohnregion zurückgreifen müsste. Nach ersten Einschätzungen dürften vor allem ostdeutsche Kunden von der einheitlichen Regelung profitieren. Wie lange dieser finanzielle Vorteil erhalten bleibt, ist jedoch schwer abzuschätzen. Schließlich werden sämtliche Netzbetreiber an einer fortschreitenden Modernisierung der Strukturen interessiert sein, so dass es unabhängig vom konkreten Kostenniveau langfristig zu Preisanstiegen kommen könnte. In Deutschland sind die Betreiber sogar gesetzlich verpflichtet, im Falle steigender Kosten, diese an die einzelnen Stromverbraucher wie Privathaushalte und Unternehmen weiterzugeben. Achten Sie also genau drauf, was Ihr Stromanbieter in nächster Zeit in seinen Briefen ankündigt und nehmen Sie ggf. einen Stromvergleich vor.

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