Welche Zukunft hat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)?
Wenn es um Preiserhöhungen auf dem deutschen Strommarkt geht, schieben Stromkonzerne und Netzwerkbetreiber staatliche Umlagen und Steuern als wesentlicher Grund der Verteuerung vor. Tatsächlich ist der Anteil an Aufschlägen beachtlich, die Kunden unabhängig vom eigentlichen Strompreis und den Umlagen der Netzwerkbetreiber bezahlen müssen. Zuschläge wie die EEG-Umlage, die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz eingeführt wurden, machen sich mit einem Cent pro Kilowattstunde bemerkbar, Experten rechnen mit weiteren Aufschlägen in der Zukunft. Doch steht dies nur noch eingeschränkt im Verhältnis zu dem, wofür die Einführung des EEG seinerzeit stattfand.
Wesentliche Zielsetzungen des EEG erreicht
Als das Gesetz ist seiner ursprünglichen Fassung 2000 in Kraft trat, war die Energiepolitik in Deutschland noch eine andere. Erneuerbare Energiequellen frönten noch einem Nischendasein, die Einführung entsprechender Technologien war für Unternehmen einen finanzielle Herausforderung und nur die wenigsten Privathaushalte möglich. Die politischen Zielsetzungen, die nachhaltige Energieerzeugung für den Massenmarkt kompatibel und finanzierbar zu machen, erscheint 15 Jahre später mehr als erreicht. Trotz der weiterhin notwendigen Investitionen in Infrastrukturen, die den wachsenden Energiebedarf decken, sind sämtliche Technologien der nachhaltigen Energiegewinnung günstiger geworden. Bestes Beispiel sind hierfür die Kosten für eine Photovoltaik-Anlage, die nur noch einen Bruchteil des Preises vor 15 Jahren kosten.
Anpassungen des Gesetzes – im Sinne des Verbrauchers?
Die Energiewende ist eine politische und gesellschaftliche Herausforderung, die uns noch Jahre und Jahrzehnte begleiten wird. Dennoch lohnt ein kritischer Blick auf die EEG-Umlage und ähnliche Förderungen für die Stromindustrie, da die angedachten Zielsetzungen des Gesetzes erfolgreich umgesetzt wurden. Die sinkenden Preise für die Technologien selbst hat sich bislang nicht in den Strompreisen widergespiegelt und wird dies voraussichtlich auch nicht so schnell. Während in der ursprünglichen Gesetzesfassung eine Senkung der volkswirtschaftlichen Kosten für die Energieversorgung als Ziel ausgegeben wurde, werden Steuern und Umlagen genau dieses Gesetzes für immer mehr Haushalte zur Finanzfalle bis hin zum Abschalten ihrer Stromversorgung.
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