Computer Stromverbrauch effektiv senken

Bildschirm & Nutzungsgewohnheiten sind die Halbe Miete...

Strom sparen mit Computer Taste
 
 

Mein Stromfresser & ich – Stromverbrauch am Computer reduzieren

Neben Smartphones und Tablets, sind der klassische Desktop-PC und Notebooks weiterhin die wichtigsten Geräte, um am Computern zu arbeiten und im Internet zu surfen. Fast in jedem Haushalt hierzulande befindet sich ein klassischer PC, Firmen aller Branchen und Größenordnungen können nicht auf zahlreiche Computer verzichten. Laut ARD/ZDF-Onlinestudie nutzen nachwievor 95 % der Bundesbürger einen Laptop oder Computer, um online zu gehen. Wenn auch immer öfter in Kombination mit Smartphone und Tablet. Das war nicht immer so. Noch vor 15 Jahren entfiehlen gerade einmal rund 7 Prozent des Stromverbrauchs auf Computer. Heute sind es im durchschnittlichen Haushalt rund 25 Prozent. Dies liegt nicht zuletzt an ungünstigen Einstellungen im System sowie einfachen Fehlern der Benutzer, aber eben auch an der heutigen Vielzahl an Computern in jedem Haushalt. Mit den folgenden Stromspartipps finden Sie heraus, wie Sie mit Ihrem Computer ganz einfach Strom sparen können.

Allgemeine Stromspartipps am PC:

  • Ausstattung des Computers (Grafikkarte, Soundkarte, Prozessor usw.) sollten Sie an Ihre tatsächlichen Bedürfnisse anpassen. Nicht jeder braucht einen High End PC, denn die Unterschiede im Stromverbrauch sind teilweise enorm.  Wer als Hobby-Nutzer zum Beispiel eine Stunde am Tag im Internet surft, aber eine unangemessen umfangreiche und leistungsstarke Ausstattung verwendet, nimmt hohe Stromkosten unnötig in Kauf.
  • Laptops sind in der Regel sparsamer als PCs – außerdem erhöhen sie die Mobilität und senken den Geräuschpegel. Wenn Ihnen ein Laptop also ausreicht, können Sie alleine damit bereits 25 € im Jahr einsparen

Nutzungsgewohnheiten am Computer

  • Wenn Sie sich vom PC oder Laptop entfernen, schalten Sie ihn am besten auch aus. Verzichten Sie auf den Standby Verbrauch: bei einer kurzen Pause reicht eine Umstellung auf den „Energie sparen“ Modus, bei längeren Pausen gibt es auch die Möglichkeit „Ruhezustand“. So wird zwar Ihre Sitzung gespeichert, aber es wird wenig bis gar kein Strom mehr verbraucht. Am besten ist es aber definitiv, wenn Sie den Computer bei langen Pausen komplett vom Netz trennen
  • Schalten Sie die W-LAN Funktion nur dann ein, wenn Sie auch online sind. Denn das Suchen nach Netzen verbraucht sehr viel Strom und ist nicht notwendig, wenn Sie offline Aufgaben erledigen
  • Updates, die nicht zwangsläufig notwendig sind (Spieleupdates, Softwareupdates von Drittanbietern usw.) notwendige, so wie ungenutzte Programme deaktivieren
  • Oft wird die Peripherie rund um den Computer, also Drucker, Kopierer, Router, Boxen usw. vergessen. Wenn Sie also mal keinen Ton benötigen, nichts drucken oder kopieren wollen und offline sind, schalten Sie auch das Zubehör aus

Längere Nutzungszeiten, energieintensivere Geräte und immer größere Bildschirme, sind also der Hauptgrund für den steigenden Stromverbrauch von Computern, W-Lan Routern, Druckern, Smartphones und Konsorten. 5 Stunden täglich sitzt jeder von uns im Schnitt heute davor. Die Standby Zeiten liegen derweil im Schnitt bei 9 Stunden pro Tag. Der Computer und alle Komponenten verbraucht also ca. 14 stunden am Tag Strom. Alles über den Stromverbrauch im Haushalt erfahren Sie ebenfalls auf unserer Seite.

light-bulbstromsparer.de empfiehlt: Der erste Stromspartipp für Computer ist es, sofern Sie mit der Leistung noch zufrieden sind, weiterhin auf ältere Hardware zu setzen, denn die verbraucht, im Gegensatz zu anderen Haushaltsgeräten, eher weniger. Die Herstellung eines neuen Computers schlägt übrigens bereits mit 3.000 kWh auf Ihre Energiebillanz – der jährliche Stromverbrauch eines kleinen Haushalts.

Roesner IT Computer Energieverbrauch berechnen
Stromverbrauch des eigenen Computers mit Stromrechner online kalkulieren

Die Vergleichswerte zum stromsparer.de-Tipp: Ein alter PC, der vor rund 10 Jahren im Bürobetrieb eingesetzt wurde, mit OnBoard-Grafikkarte und einem Prozessor zwischen 1 und 2 Gigaherz, verbraucht zwischen 30 und 50 Watt. Ein neuer PC mit Mehrkernprozessor verbraucht hingegen schon gerne rund 100 Watt. Vier Stunden Nutzungsdauer pro Tag bei einem Bruttopreis von 0,25 Euro pro kWh bedeuten, dass ein moderner PC (ohne Monitor und sonstige Komponenten) Strom für 36 Euro verbraucht, während es beim Altrechner durchschnittlich 14 Euro sind. Weiteres Problem? Der Standby Stromverbrauch ist das zweite große Problem. Nur mal schnell einkaufen, kurz in die Küche, oder in ein anderes Zimmer. Der PC wird natürlich angelassen, denn wir sind ja gleich wieder da. Und schließlich schaltet er sich ja von selbst aus. Oft dauert die Periode unserer Abwesenheit dann doch länger als gedacht und der Stromfresser unseres Vertrauens döst stundenlang im Standby vor sich hin.

Doch um wirklich zu erfahren, wie hoch der Stromverbrauch unseres Computers aktuell ist, müssen wir diesen genau kalkulieren. Einen interessanten Verbrauchsrechner für Computer stellt die Firma Rösner IT online zur Verfügung.

Stromverbrauch von Bildschirmen

TFT-Monitor vs. Röhrenmonitor

TFT-Monitor-EnergieverbrauchBei vielen Computern der modernen Generation ist weniger der PC, sondern der angeschlossene Bildschirm das Problem. Und hier ist das Gegenteil der Fall: Alte Röhrenbildschirme mit 20 Zoll Diagonale verbrauchen rund 100 Watt. Ein neuer TFT-Monitor verbraucht im Schnitt hingegen rund 25 Watt. Wenn wir wieder von vier Stunden täglicher Nutzungsdauer ausgehen, kostet der alte Röhrenmonitor 36 Euro pro Jahr, während der TFT-Bildschirm nur Strom für 9 Euro aus der Leitung entnimmt.

Nutzer von Laptops kennen den Einfluss der Bilddarstellung auf den Stromverbrauch bestens, beispielsweise indem Sie durch das Absenken der Bildschirmhelligkeit die Laufzeit ihres Akkus verlängern können. Auch wenn in fast allen Haushalten der klassische Röhrenbildschirm längst gegen flache Monitore ausgetauscht wurde – der Stromverbrauch ist immer noch immens. Um Verbrauch und Strokosten zu senken, wählen Sie deshalb stets die niedrigste Bildschirmhelligkeit, die für Sie beim Betrachten des Displays noch angenehm ist.

Neben ihrer Gewohnheit, einen sehr hellen Bildschirm zu nutzen, können Sie auch in der Umgebung Ihres PCs bessere Voraussetzungen für eine dunkle Bilddarstellung schaffen. Hierbei kommt es auf den optischen Kontrast im Umfeld Ihres Computers an, auf den das menschliche Auge reagiert. Stellen Sie den Bildschirm beispielsweise direkt unter ein helles Fenster, werden Sie die Helligkeit des Bildes sehr hell wählen müssen, um überhaupt etwas zu erkennen. Für den Stromverbrauch ist es also sinnvoll, eher eine Raumecke bzw. einen abgedunkelten Bereich zu wählen, damit Sie weniger Strom verbrauchen und trotzdem alles problemlos erkennen.

Weiterhin spielt auch bei Bildschirmen der Standby Modus und der damit zuhängende Energieverbrauch eine Rolle. Fast zwei Dritter der Monitore im Büro und auch Zuhause werden, laut einer Studie von MMD (2013),  nach der Nutzung des Computers nicht korrekt ausgeschaltet und bleiben am Netz. Bei 28 Millionen Arbeitsplatzcomputern in 2012 in Deutschland und einem Einsparpotenzial von bis zu 26 Euro Stromkosten pro Monitor pro Jahr ergeben sich Stromkosten von 480 Millionen Euro, die man mit einer Bewegung mehr (hin zur Steckdose oder zum Netzstecker) einsparen könnte.

Stromverbrauch über Bildschirm senken:

  • Röhrenmonitor gegen einen energieeffizienteren Flachbildschirm austauschen
  • beim Kauf eines neuen Monitors auf eine gute Energieeffizienzklasse achten
  • Bildschirm beim Verlassen des Arbeitsplatzes immer komplett ausschalten
  • auf Bildschirmschoner verzichten – die bewegten Bilder produzieren unnötigen Stromverbrauch
  • Bildschirmgröße dem eigenen Bedarf anpassen, denn es kommt nicht nur auf die Größe an: je größer der Bildschirm, umso höher die letzendlichen Stromkosten
  • Optimieren Sie die Position des Bildschirms im Raum, sodass Sie die Bildschirmhelligkeit runterregeln können, denn wer die Helligkeit ein wenig verringert, kann den Stromverbrauch schon enorm reduzieren
  • Tauschen Sie Ihren hellen Bildschirmhintergrund gegen einen Dunklen – das ermöglicht automatisch das Runterregeln der Helligkeit um 10 % – 20 %

Standby und Energiesparmodus richtig nutzen

Standby treibt den Stromzaehler ordentlich an
Standby treibt den Stromzaehler ordentlich an – fotolia / beermedia.de

Alle Computerhersteller und Entwickler von Betriebssystemen wissen um den gehobenen Stromverbrauch ihrer Geräte und haben sinnvolle Möglichkeiten für sparsame Einstellungen geschaffen. Zum Strom sparen stehen verschiedene Modi wie der Ruhezustand und der Energiesparmodus zur Verfügung, beide lassen sich nach individuellen Wünschen anpassen. Beim Ruhezustand geht der PC in einen Schlafzustand, ohne dass er komplett heruntergefahren wird. Strom sparen lässt sich hierbei durch den ausgeschalteten Bildschirm und die generell reduzierten Aktivitäten des Computers. Gerade wenn nicht dauerhaft am Computer gesessen und dieser nur gelegentlich über den Arbeitstag benötigt wird, sollte der Ruhezustand binnen weniger Minuten eingestellt werden.

light-bulbstromsparer.de empfiehlt: Verzichten Sie auf aufwendige Bildschirmschoner. Denn diese sorgen nicht selten dafür, dass der Energieverbrauch sogar noch steigt, denn so ein Schoner treibt CPU, Grafikkarte und Monitor ordentlich an.

Der Energiesparmodus bietet komplexere Möglichkeiten zum Strom sparen und hilft auch dabei, während der Nutzung des Computers oder Laptop die benötigte Energie zu minimieren. Vor allem für Laptops ist dieser Modus etabliert, um verschiedene Einstellungen für einen bestehenden Stromanschluss bzw. den Betrieb mit einem Akku vorzunehmen. Zum Energie sparen lässt sich beispielsweise einstellen, nach wie vielen Minuten der Computer in den Ruhezustand übergehen soll oder welche Bildschirmhelligkeit in Netz- und Akkubetrieb gewünscht ist. Betriebssysteme wie Windows 10 bieten zum Strom sparen sogar einen Energie-Modus an, bei dem der Nutzer nicht selbst mühsam alle Einstellungen vornehmen muss.

Notebook vs. Desktop-PC

Alle Computer Varianten
fotolia / 123levit

Sie planen schon länger, sich einen neuen PC zu kaufen? Dann nehmen Sie sich noch ein paar Sekunden mehr Zeit und definieren Sie Ihren Leisutngsanspruch an das neue Gerät, bevor Sie sich dann entscheiden. Denn die richtige Entscheidung steht hier für mind. zweistellige Unterschiede in der nächsten Jahresabrechnung. Denn sollte Mobilität einer der Hauptansprüche sein, haben wir eine tolle Nachricht für Sie: Auch die teuersten, größten und leistungsstärksten Notebooks kommen kaum auf mehr als 50 Watt Leistung. Noch besser sieht es bei Tablets aus: 10 Watt sind hier die allgemine Obergrenze des Verbrauchs.

Der Unterschied zwischen Zweikern und Vierkernprozessor beträgt rund 100 Watt Leistung
Der Unterschied zwischen Zweikern und Vierkernprozessor beträgt rund 10 – 20 Watt Leistung

Doch auch mit dem Desktop-PC können Sie sparen

Natürlich wird unser Home-PC und Arbeitsplatz Computer immer mehr verbrauchen, als die mobilen Varianten, wie Notebooks oder Tablets. Aber auch bei Desktop-PCs gibt es große Unterschiede bezüglich des Stromverbrauchs.

Die wichtigsten Faktoren sind:

  • Vierkern-Prozessor verbraucht 10 – 20 Watt mehr, als ein Zweikern-Prozessor
  • Seperate Grafikkarte verbraucht bis zu 100 Watt mehr, als eine OnBoard-Grafikkarte

Fals Sie den PC größtenteils für Büroaufgaben nutzen, Fotos bearbeiten und sich Präsentationen und Videos ansehen, ist ein Desktop-PC mit Zweikern-Prozessor mit OnBoard-Grafikkarte definitiv ausreichend.

Falls Sie YouTube-Star sind und regelmäßig Videos bearbeiten, oder falls Sie YouTube-Star sind, weil Sie regelmäßig hochauflösende Computerspiele spielen, dann müssen Sie definitiv mehr Ausgaben einplanen, genauso wie einen höheren Stromverbrauch auf Grund des Vierkernprozessors und einer seperaten Hochleistungs-Grafikkarte.

Bei einer Grafikkarte gibt es noch einen weiteren wichtigen Faktor: Den TDP (Thermal Design Power). Dieser Wert gibt den maximalen thermischen Verlustl an: Je höher der Wert, desto mehr Energie geht in als Wärme verloren, statt sich in grafischer Leistung niederzuschlagen.

Das Netzteil & der Akku

Das Netzteil ist die Verbindung zum Stromnetz und somit auch der Torwächter zu hohen oder niedrigen Stromrechnungen. Zuerst sollten wir ein grundsätzliches Missverständnis erläutern: Ein 300-Watt-Netzteil verbraucht nicht unbedingt mehr Strom, als ein 250-Watt-Netzteil, der Wert beschreibt lediglich, wie viel Watt Leistung dem PC maximal zur Verfügung gestellt werden können.

light-bulbstromsparer.de Faustregel: Das Netzteil Ihrer Wahl sollte mindestens eine Watt Leistung von 20 Prozent über der aller zu versorgenden Komponenten besitzen.

Das Prüfsiegel der Initiative 80 Plus bewertet übrigens zuverlässig die Energieeffizienz eines Netzteils, denn es wird nur dann vergeben, wenn ein Netzteil bei 20, 50 und 100 Prozent Last jeweils einen Wirkungsgrad von mindestens 80 Prozent erzielt. Für die Zertifizierung “80 Plus Bronze”, “80 Plus Silber”, “80 Plus Gold” und “80 Plus Platinum” sind die Anforderungen jeweils stufenweise erhöht:

Wirkungsgrad bei20 Prozent Auslastung50 Prozent Auslastung100 Prozent Auslastung
80 Plus80%80%80%
80 Plus Bronze82%85%82%
80 Plus Silber85%88%85%
80 Plus Gold87%90%87%
80 Plus Platin90%94%91%

Strom beim Aufladen des Laptop-Akkus sparen:

  • Akku bereits bei einem Ladestand von 15-20 % aufladen
  • Niemals nur teilweise aufladen. Lassen Sie den Akku immer einen Ladestand von 100 % erreichen
  • Laptop einmal im Monat (gerne auch drei bis vier Mal) ausschließlich über den Akku betreiben, ohne, dass der Laptop am Stromnetz angeschlossen ist. Der dauerhafte Betrieb über das Netzteil kann den Akku Ihres Notebooks unnötig schwächen

Ausschalten des PCs zum richtigen Zeitpunkt

Push the button - der Umwelt und Stromrechnung zuliebe
Push the button – der Umwelt und Stromrechnung zuliebe – fotolia / malp

Für manche Geräte lassen sich permanente Stromkosten nicht vermeiden, da diese über 24 Stunden des Tages laufen müssen. Kaum jemand würde auf die Idee kommen, seinen Kühlschrank über Nacht auszuschalten. Beim PC verhält es sich genau andersherum: Während der Nachtstunden laufen Millionen Computer hierzulande einfach durch und werden nicht ordentlich heruntergefahren. Was bei Servern oder in einzelnen Betriebsbereichen sinnvoll ist, gilt für den privaten PC kaum und sorgt dafür, dass Strom über Stunden hinweg verschwendet wird. Auch wenn der Computer in den Ruhezustand oder einen vergleichbaren Modus geschaltet hat, benötigt er natürlich weiterhin Energie und treibt den Stromverbrauch schleichend in die Höhe. Vor dem Schlafen gibt es deshalb keine Ausreden beim Strom sparen: Der PC ist auszuschalten und am nächsten Morgen wieder hochzufahren.

Zum Sparen auch einen Blick auf den Strompreis werfen

Wenn Sie bereits alle Stromspartipps rund um Ihren Computer befolgen und nach weiteren Möglichkeiten suchen, Ihre Kosten zu senken, setzen Sie nicht nur bei den Haushaltsgeräten und ihrem Verbrauch an. Auch am anderen Ende, dem eingespeisten Strom mit seinen Kosten, ergibt sich fast immer ein Sparpotenzial. Unser Strompreisvergleich hilft Ihnen dabei, einen Überblick über die aktuellen Stromtarife des Marktes zu gewinnen und durch einen Tarifwechsel einige Euro pro Monat an Stromkosten einzusparen. Ein bewusster Umgang mit Computer, Drucker & Co. wird hierdurch nicht ersetzt. Stattdessen erhalten Sie Möglichkeit, neben dem Stromverbrauch auch beim Geld zu sparen und Ihre Nebenkosten erkennbar zu senken.

Bildnachweise:

Titelbild – fotolia / momius

Kommentar hinterlassen